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Bavaria International (RBI)
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Radio Bavaria International (RBI)
war die erste Station überhaupt, die ein reguläres Hörfunkprogramm
von Südtirol aus in Richtung Bayern abstrahlte. Zwar hatte es
vor 1978 schon einmal für ganz kurze Zeit Testsendungen eines
"Radio Music City" gegeben, dieses Projekt kam aber
über das Versuchsstadium nie hinaus. Der Markt für
innovatives Radio war zu dieser Zeit in Bayern natürlich
vorhanden. Der Bayerische Rundfunk kümmerte sich damals als
Platzhirsch nur wenig um die Bedürfnisse der Hörer. So gab
es lediglich auf einstrahlenden Programmen (Süddeutscher
Rundfunk Stuttgart/Ö3) oder auf dem AFN gut gemachte
Musikprogramme zu hören.
Zu diesem Zeitpunkt hielt sich der Hamburger Journalist und
Musiker Jo Lüders gerade in München auf. Der Radiofreak
moderierte schon seit geraumer Zeit unter dem Pseudonym
"Jo Frank" eine Sendung auf der Südtiroler Station
"Radio Eisack": das Radiomagazin. Und siehe da: Lüders
gelang es, "Radio Eisack" in der bayerischen
Landeshauptstadt auf der Frequenz 102,8 Mhz zu empfangen. Eine
Idee war in diesem Moment geboren. Lüders war sich sicher:
Wenn schon eine Station wie "Radio Eisack", die gar
nicht gezielt in Richtung Norden sendete, in München zu hören
war, dann müsste mit einer gebündelten Abstrahlung von einem
exponierten Standort aus Südbayern eigentlich in optimaler
Qualität erreichbar sein. Neben dem Bayerischen Rundfunk -
dem einzigen echten Konkurrenten - sollte eine private Station
obendrein durch Werbeeinnahmen gut finanzierbar sein.
So
suchte Jo Lüders zusammen mit Jürgen von Wedel im Laufe des
Jahres 1978 einen Antennen-Standort für ein eigenes Projekt.
Nach mehrmonatigen Tests entschied man sich für die die
Zirog-Alm nahe Sterzing (ca. 1650 m). Erste Tests verliefen
zufriedenstellend, so dass man sich entschloss, hier eine
Antennenanlage zu errichten. Die erste Technik
"bastelten" Jo Lüders und Jürgen von Wedel in
Eigeninitiative. Von Wedel baute in zirka zwei Monaten acht
Zirkularantennen zusammen, brachte das Material mit einem
gemieteten Lkw nach Südtirol und baute die Einzelteile im
Kuhstall des Bauern auf der Zirog-Alm zusammen. Als
Antennenmast diente ein Träger eines benachbarten Skilifts,
der gerade abgebaut wurde.
Anfang Mai 1979 bekam das Kind auch einen Namen: Jo Lüders
und Jürgen von Wedel hatten sich ganz spontan auf Radio
Bavaria International (RBI) geeinigt. Die entsprechende GmbH
wurde am 16.05.1979 gegründet und ins Handelsregister Bozen
eingetragen. Nur wenige Stunden später startete das Programm,
RBI ging auf der Frequenz 103,5 Mhz on air (später
103,2). Das Live-Studio befand sich in Brenner-Ort im ersten
Stock des Hotels Olympia (später im "Haus
Fernando", dann im Zentrum von Sterzing).
Produktionsstudios gab es obendrein in der Münchner
Ladenpassage "Citta 2000" sowie in Innsbruck.
Bei ihren Messungen waren Lüders und von Wedel, das wurde
schnell klar, jedoch etwas zu blauäugig vorgegangen. Während
im Raum Innsbruck ein stabiles Sendesignal ankam, erreichte
man München nur über Spiegelungen. Die Folgen waren
Schwankungen in den Heimempfängern und im Prinzip kein
Autoradio-Empfang.
Etwas besser wurde es, als man zwei Zirkularantennen an einem
etwa 250 Meter höheren Standort anbrachte. Doch als der BR
mit seinem Klassik-Programm die RBI-Frequenz belegte, war das
Schicksal der Station eigentlich schon so gut wie besiegelt.
Nur noch in einigen wenigen Bereichen Oberbayerns, etwa am
Ammersee, war RBI leidlich zu empfangen. Auch aus den
erhofften Werbeeinnahmen wurde da natürlich nichts.
Ab dem Jahre 1980 war RBI nur noch sporadisch in guter
Qualität zu hören. Daran änderte auch eine neue
Sendeantenne nichts, die Anfang 1982 mit Hilfe des Innsbrucker
Sendetechnikers Fritz Breitler errichtet wurde. Im Herbst 1982
wurde der Betrieb erst einmal komplett eingestellt. Dass
"Radio Bavaria" schon bald ein furioses Comeback
feiern würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
Weiterführender Link:
RBI-Bilder-Galerie
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