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Weitere Stationen im Kabelpilotprojekt
Je näher der
Startschuss über Antenne rückte, desto mehr Stationen
schossen im Münchner Kabelpilotprojekt aus dem Boden. Die
wichtigsten Sender seien der Vollständigkeit halber hier kurz
porträtiert.
Radio 44
An dieser Station war unter anderem die "Neue Constantin
Film" beteiligt, die zuvor versucht hatte, auf dem Südtiroler
Radiomarkt Fuß zu fassen. Programmchef war Fred Kogel, der
auch moderierte. Für die Musik zeichnete Ernie Lange
(Ex-Radio C) verantwortlich. Dazu kam ein Moderatoren-Trio,
das man vor allem von Radio Brenner kannte: Jürgen Kauer (Dr.
Beat), Rainer Schauberger ("Olle Rainer") und Thomas
Weigt. Sitz von Radio 44 war das Rückgebäude der Neuen
Constantin Film an der Schellingstraße 44. Hier befand sich
übrigens auch der TV-Sender "Musikbox" (später
Tele 5). Radio 44 bot ein sehr ausgefeiltes Musikprogramm mit
professioneller Moderation, Cheftechniker war der Südtiroler
Fredy Leitner (Ex-M1, -Brenner). Bei der Vergabe der
terrestrischen Frequenzen landete der Sender schließlich auf
92,4 Mhz, wo er nach einigen Monaten mit Radio Xanadu
fusionierte und fortan unter dessen Kennung funkte.
Ufa-Radio
Das Programm war sehr eng mit Radio Luxemburg verbunden. In
den Abendstunden und nachts wurde eine Zeit lang sogar das
englischsprachige Programm übernommen. Der Sender gehörte
dem Bertelsmann-Konzern, Chefredakteurin war die ehemalige
Tagesthemen-Moderatorin Barbara Dickmann. Ufa-Radio ging auf
der Frequenz 89,0 Mhz in Radio 1 auf.
Musikwelle Süd
Auch dieses zunächst eigenständige Programm des
Burda-Verlags wurde auf der 89,0 Bestandteil von Radio 1.
Radio 89
Der Kabelsender des Springer-Verlags ging ebenfalls auf 89,0
in Radio 1 auf.
Radio 2000
Das Radioprojekt der Bayerischen Zeitungsverleger (u.a.
Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, tz, Abendzeitung)
fusionierte mit Radio Gong. Die Station firmierte daher auf
96,3 Mhz unter dem Namen "Radio Gong 2000".
Radio Gong
Dieser Sender ging mit den meisten Vorschusslorbeeren an den
Start. Angesichts der personellen Konstellation verwundert
dies auch nicht. Vom Gong-Verlag kam Helmut
Markwort (heute
"Focus") als Chef der Station, sein Stellvertreter
war Uli Baur (heute ebenfalls "Focus"). Als
Programmchef warb man von Radio M 1 Walter Freiwald ab. Und
der brachte zu Radio Gong, das rund um die Uhr moderiert sein
sollte, gleich noch einige M 1-Leute mit: Rick Hölzl (nach
kurzem Gastspiel bei "Radio Aktiv"), Goofy Förster,
Mike Carl und Andi Wenzel; später wechselte auch noch Jochen
Detering. Von Radio Xanadu kam Fred Früh zu Radio Gong, als
prominente Moderatoren gewann man zudem noch Anke Engelke und
den Schauspieler Bernd Herzsprung. Die Musikfarbe von Radio
Gong war eine bunte Mischung aus sämtlichen Stilrichtungen:
Tagsüber dominierten Pop und Soft-Rock, am Abend gab es dann
Spezialsendungen mit Rockmusik, Hard Rock und sogar Jazz. Das
gesamte Projekt war hochprofessionell aufgezogen. Zum
terrestrischen Start fusionierte man mit "Radio
2000" und hatte so mit einem Schlag 24 Stunden Sendezeit
auf 96,3 Mhz. Von den vier Münchner Tageszeitungen, die an
Radio 2000 beteiligt waren, blieben nach einigen Monaten nur
noch die Süddeutsche und die Abendzeitung übrig. Der
Münchner Merkur und die tz engagierten sich in der Folge bei
Radio Charivari auf der Frequenz 95,5 Mhz.
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v.lks.:
Wolfgang Kreh (Radio 1), Ernie Lange, Rainer Schauberger
("Olle Rainer"), Fred Kogel, Jürgen Kauer (alle
Radio 44) |
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